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Wanderung zum Michaelsberg

Dem Frühling entgegen: Blick vom Michaelsberg Richtung Oggersheim. (Foto: Ulrike Schröder)

Wanderung zum Michaelsberg

Ein Ausflug zum höchsten Punkt Ludwigshafens

Am Ende des Winters, wenn die Sehnsucht nach dem Frühling besonders groß wird, ist eine Wanderung zum Michaelsberg genau das Richtige: Schon im Februar eröffnen die Gänseblümchen und der Huflattich mit seinen gelben Blüten den Reigen der zahlreichen Blühpflanzen. Auf der stadtnahen Wanderung zu Ludwigshafens höchstem Punkt kann man bei einem kilometerweiten Rundumblick dem Frühling entgegenschauen.

Mehrere Rundwege führen durchs Maudacher Bruch und zum Michaelsberg. (Bild: IFML)

Zahlreiche Wanderwege führen zum Michaelsberg, der am südlichen Rand des Maudacher Bruch liegt. Für einen kurzen Spaziergang bietet sich der nur fünf Kilometer lange Gartenstädter oder der Maudacher Rundweg an. Der große Rundweg führt einmal um das 575 Hektar große Landschaftsschutzgebiet herum, das eine große ökologische Bedeutung hat. Die zweieinhalbstündige Wanderung führt von Oggersheim ausgehend durch die Unterführung der A650, zum Holz´scher Weiher in der Gartenstadt und zum Jägerweiher, hinauf zum Michaelsberg und über den Parkwald zurück nach Oggersheim.

Es summt und brummt

Im Maudacher Bruch wechseln sich Auwälder, Sümpfe, Trockenrasen, Wiesen, Ackerflächen und Parklandschaften ab. In diesen vielfältigen Lebensbereichen haben sich 450 Pflanzenarten, davon 26 besonders gefährdete, angesiedelt. Über 100 Vogelarten darunter Pirol, Nachtigall und Steinkauz, brüten in dem Gebiet. Neun Arten Kriechtiere und Lurche, 32 Libellen-, 13 Heuschrecken-, 18 Tagfalter-, 206 Nachtfalter- und 47 Schneckenarten wurden gezählt. Auch Rehe, Kaninchen, Igel und Füchse haben hier ihren Lebensraum. Wenn die Natur aus ihrem Winterschlaf erwacht, ist das bei einer Wanderung zum Michaelsberg besonders gut zu hören und zu sehen.

Wer die Natur genießen und erhalten will, sollte aber unbedingt auf den angelegten Wanderwegen bleiben. Trampelpfade können besonders im Frühling erheblichen Schaden anrichten, wenn Wanderer unwissentlich die aufkommende Vegetation niedertrampeln oder Vögel beim Brüten stören.

Entstehung des Michaelsbergs

Von 1953 bis 1975 befand sich im Maudacher Bruch eine Schutt- und Hausmülldeponie. In den letzten acht Betriebsjahren wurden nur noch unbelastete Materialien wie Bauschutt und Bodenaushub abgeladen und mit einer Lehmschicht bedeckt, um die Halde so bald wie möglich in das bestehende Landschaftsschutzgebiet zu integrieren. Bäume, Sträucher, Gras- und Wildstaudenmatten wurden angepflanzt und 1980 war aus der ehemaligen Deponie der 125 Meter hohe Michaelsberg entstanden. Seinen Namen hat er von der nahegelegenen Maudacher Michaelskirche.

Seine große Artenvielfalt verdankt der Michaelsberg maßgeblich der Interessen- und Fördergemeinschaft für das Landschaftsschutzgebiet Maudacher Bruch (IFLM): Seit seiner Gründung im Jahr 1994 kümmert sich der Verein um den Erhalt des gesamten Landschaftsschutzgebiets, beobachtet und zählt die vorhandene Tier- und Pflanzenwelt und beteiligt sich an Entwicklungsmaßnahmen.