Mit einer neuen Biomasseanlage setzen TWL und der Wirtschaftsbetrieb Ludwigshafen (WBL) auf eine klimafreundliche Wärmeversorgung für WBL und Feuerwehr. Durch das Verbrennen von Holzhackschnitzeln aus der Region werden jedes Jahr bis zu 330 Tonnen CO₂ eingespart.
Wenn die Mitarbeiter des WBL im Stadtgebiet die Bäume pflegen, fällt eine Menge Grünschnitt an. Abgeschnittene und abgebrochene Zweige, Äste und Bäume landen seit Oktober 2025 als Holzhackschnitzel in der neuen Biomasseanlage am Kaiserwörthdamm in Mundenheim. Sie werden zur Wärmeerzeugung genutzt.
WÄRME AUS HACKSCHNITZELN
Die moderne Heizanlage funktioniert wie ein automatisierter Kaminofen: Die Holzhackschnitzel werden in einem Silo gelagert, vollautomatisch über Förderschnecken in den Heizkessel transportiert und dort verbrannt. Die entstehende Energie wird über einen Wärmetauscher ins Heizungssystem von WBL und Feuerwehr eingespeist. Übrig bleibt Asche, die fachgerecht entsorgt wird. „Die Anlage läuft vollautomatisch und nutzt natürliche Ressourcen aus unserer Stadt – das macht sie besonders nachhaltig und effizient“, erklärt Dominik Baumann, Gruppenleiter Projektabwicklung Dezentrale Anlagen bei TWL. Dank der grünen Energie kann ein Großteil der Gebäude des WBL und der Hauptfeuerwache klimafreundlich beheizt werden. Die Anlage liefert im Grundlastbetrieb eine Leistung von bis zu 500 Kilowatt und deckt bis zu 65 Prozent des jährlichen Wärmebedarfs beider Einrichtungen. Dadurch können fossile Brennstoffe wie Öl und Gas eingespart und die CO₂-Emissionen um 330 Tonnen pro Jahr reduziert werden.
EFFEKTIV UND ZUVERLÄSSIG HEIZEN
Gerade in der kalten Jahreszeit ist eine stabile Wärmeversorgung entscheidend. Die Biomasseanlage ist dafür bestens gerüstet: Der Füllstand des Silos mit dem gelagerten Holz wird kontinuierlich überwacht, sodass rechtzeitig Nachschub organisiert werden kann. „Unsere Betriebsmannschaft prüft die Anlage rund um die Uhr über das Leitsystem. Sollte es dennoch zu einer Störung kommen, etwa durch eine blockierte Förderschnecke, stehen bereits vorhandene Pufferspeicher und Gaskessel bereit, um die zuverlässige Wärmeversorgung zu sichern“, weiß Dominik Baumann.
LEUCHTTURMPROJEKT FÜR LUDWIGSHAFEN
Die technisch innovative Holzhackschnitzelanlage wurde in einem bestehenden WBL-Gebäude errichtet und gilt als Vorzeigeprojekt für nachhaltige Stadtentwicklung. Auch die angrenzende Feuerwache wird über die Anlage mit Wärme versorgt – ein Beispiel dafür, wie sich bereits vorhandene Versorgungssysteme klimafreundlich erweitern lassen.
„Die neue Biomasseanlage beweist: Grüne Wärme kann auch in bestehenden Gebäuden sinnvoll erzeugt und genutzt werden.”
Als Töchter der Stadt arbeiten WBL, TWL und die Feuerwehr Ludwigshafen in enger Partnerschaft zusammen und ermöglichten die erfolgreiche Umsetzung durch ihr gemeinsames Engagement. Dominik Baumann sagt: „Die Anlage beweist, dass grüne Wärme auch in bestehenden Gebäuden sinnvoll erzeugt und genutzt werden kann. Die Platzverhältnisse waren herausfordernd, aber die enge Abstimmung mit allen Beteiligten macht dieses Projekt zu einer echten Erfolgsgeschichte.“
TWL arbeitet an vielen weiteren Projekten für eine klimafreundliche Wärmeversorgung und den Fortschritt der Energiewende in Ludwigshafen. Dazu zählen Wärmepumpenlösungen und der Entwicklung von Nahwärmegebieten auf Basis der kommunalen Wärmeplanung. „Wir sind technologieoffen und prüfen, welche Lösung sich für unsere Kunden am besten eignet“, sagt Dominik Baumann. Mit der Biomasseanlage am Kaiserwörthdamm beweist TWL einmal mehr, wie eine nachhaltige Energieversorgung aussehen kann: lokal, zukunftsorientiert und unter Verwendung der städtischen Grünabfälle.
SCHRITT FÜR SCHRITT:
SO FUNKTIONIERT DIE BIOMASSEANLAGE


Biomassesilo
Hier werden die Holzhackschnitzel gelagert. Das Holz soll vom Grünschnitt Ludwigshafener Bäume stammen.

Schubboden
Der Schubboden bewegt die Hackschnitzel aus dem Silo und übergibt sie an die Förderschnecken.
Förderschnecken
Die Förderschnecken transportieren die Hackschnitzel zum Heizkessel.

Verbrennung im Kessel
Im Kessel werden die Hackschnitzel auf einem Rost verbrannt.

Wärmetauscher
Die entstehende Wärme gelangt über den Wärmetauscher in das Heizungssystem.

Partikelabscheider
Um die hohen Umweltstandards zu erfüllen, werden feine Aschepartikel aus dem Abgas gefiltert und separat entsorgt.

Auffangbehälter
Die gefilterten Aschepartikel werden in einem Behälter aufgefangen.

Abgasleitung
Die gereinigten Abgase werden über die Abgasleitung und den Schornstein sicher abgeführt.

Austragung der Rostasche
Die entstandene Asche wird in einen externen Behälter befördert und fachgerecht entsorgt.