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Hobbyimker erntet Honig von den Backsteinweihern

Hobbyimker Dieter Brack in seinem Element. Seine Bienenstöcke stehen auf einem Grundstück an den Backsteinweihern in Ludwigshafen-Oggersheim. (Bild: Imkerei Brack)

Hobbyimker erntet Honig von den Backsteinweihern

Hobbyimker aus Oggersheim liefert mit dem Fahrrad aus

Dieter Brack aus Oggersheim ist begeisterter Hobbyimker und Herr über fast 300.000 Bienen. Sechs Bienenstöcke hegt er am Ufer der Backsteinweiher am Rand des Ludwigshafener Stadtteils. Dort finden seine Bienen ein reichliches Blütenangebot. Den Honig liefert der Imker auch mit dem Fahrrad an Kunden im Stadtteil aus.

Schon als kleiner Junge hatte Hobbyimker Dieter Brack ein Herz für Bienen. Die nützlichen Insekten faszinierten den Naturliebhaber. Seinen Traum von der eigenen Imkerei erfüllte er sich dann vor fünf Jahren – gemeinsam mit der Familie. Denn auch seine Frau und die drei Kinder schwärmen längst von den Bienen. Ihr Honig stammt von der Blütenpracht rund um die drei Backsteinweiher und von den Wiesen des Maudacher Bruchs.

Hobbyimker: Ludwigshafen ist ein Paradies für Bienen

Dort finden die Bienen vom Frühling bis in den Herbst hinein ein reich gedecktes Wildblumenbuffet. Überhaupt sind Städte für Honigbienen ein Paradies, betont Dieter Brack: „Ludwigshafen ist sehr grün. Anders als auf den intensiv landwirtschaftlich genutzten Flächen gibt es in den Naturschutzgebieten, in Parks, privaten Gärten und am Feldrand eine große Pflanzenvielfalt“.

Auf einem Grundstück am Ufer der Backsteinweiher hält Familie Brack meist sechs Bienenvölker. Das sind im Sommer bis zu 300.000 Tiere. Jetzt im März lebt dort eine deutlich geringere Zahl, die den Winter im Ruhemodus überdauert hat. Mit den ersten warmen Tagen starten die Bienen in die neue Saison. Sie fliegen aus, um sich zu reinigen und die frühen Blüten in einem Umkreis von drei Kilometern zu besuchen.

Im Märzen der Imker…

Damit kommt auch schnell neues Leben in die Bienenstöcke, wie Dieter Brack erklärt: „Wenn es längere Zeit warm bleibt, legt die Königin Eier.“ Bis zu 2.000 Eier produziert sie pro Tag. Für den Hobbyimker bedeutet das viel Arbeit, denn er muss die Stöcke für das rasante Wachstum seiner Völker vorbereiten.

Die Bienenstöcke bestehen aus übereinander gestapelten Kästen, auch Zargen genannt. Ein Stapel Zargen, in der Fachsprache Magazinbeute, ist eine künstliche Nisthöhle für Honigbienen. Damit sie dort ihre Waben anlegen können, baut der Imker ihnen mit Draht bespannte Rahmen, die er mit einer dünnen Wachsplatte bedeckt. Gut 100 solcher Rahmen muss Dieter Brack im Frühling präparieren.

Faszination Bienenstock

Jetzt ist der Hobbyimker fast jeden Tag bei den Bienenstöcken und beobachtete die Flugtätigkeit. Er will verhindern, dass ein Teil der Bienen ausschwärmt, um sich ein anderes Nest zu suchen. Daher stockt er seine Beuten gezielt auf und bildet zudem Ableger mit schwarmbereiten Bienen. Dafür bringt er sie mit ihrer Brut in einer neuen Beute unter. „Honigbienen sind auf die Pflege des Imkers angewiesen. Der Schwarm hat in der freien Natur ohne imkerliche Pflege kaum eine Überlebenschance“, betont Dieter Brack. Daher fangen Imker auch gerne „freie“ Bienenschwärme ein.

Entgegen der landläufigen Meinung sind Bienen harmlos und stechen nur in äußerster Not – schließlich ist ein Stich für sie das eigene Todesurteil. Viele verwechseln Bienen auch mit Wespen. Ein Informationsblatt des Kreisimkervereins Ludwigshafen klärt über die Unterschiede auf. Der Imker rät also, bei Bienenbegegnung Ruhe zu bewahren. Übrigens haben nur Arbeiterinnen einen Stachel, männliche Bienen können nicht stechen.

Der Mai ist Erntezeit für den Hobbyimker

Den ersten Honig erntet Dieter Brack meist im Mai nach der Kirschblüte. Dann entnimmt er dem Stock die reifen Waben und bringt sie zu sich nach Hause. Dort helfen Frau und Kinder, die Waben zu öffnen und zu schleudern. Wenn der erste Honig aus der Schleuder fließt, ist es für Familie Brack ein Fest. „Wir essen dann den ganzen Tag frisches Brot mit Honig“, berichtet der Imker.

Den Honig der Oggersheimer Imkerei gibt es auch zu kaufen. Alles, was die Familie nicht selbst verbraucht, findet Abnehmer unter treuen Stammkunden und neuen Interessenten. Familie Brack bietet drei verschiedene Sorten an: Die von den ersten Blüten stammende Frühtracht, die Sommertracht sowie Akazienhonig, für den ein paar Bienenstöcke einige Wochen lang in einem Akazienwald bei Birkenheide Pollen sammeln dürfen.

Hobbyimker mit ökologischem Anspruch

Dieter Bracht produziert seinen Honig nach den hohen Qualitätsstandards des deutschen Imkerbundes sowie nach ökologischen Kriterien. Die schädliche Varroamilbe bekämpft er zum Beispiel mit natürlichen Säuren wie Ameisen- und Oxalsäure, verzichtet möglichst auf chemische Hilfsmittel und liefert den Honig innerhalb von Oggersheim mit dem Fahrrad aus.

Für die Vermarktung hat er sich der Initiative „Honigfahrrad“ angeschlossen. Sie macht sich dafür stark, regionalen Honig auch vor Ort zu vertreiben. Doch oft schwingt sich Dieter Brack für die Auslieferung nicht in den Sattel. Die meisten Kunden kommen lieber selbst mit dem Rad vorbei, wenn sie seinen Oggersheimer Honig kaufen.

Der Honigverkauf der Imkerei Dieter Brack erfolgt nach vorheriger Absprache entweder telefonisch unter 0621-401 8080 oder per Mail an oggersheim@honigfahrrad.de