Hintergrund

Ludwigshafen blüht auf im Hack-Museumsgarten

Der Hack-Museumsgarten verwandelt den Hans-Klüber-Platz neben dem Wilhelm-Hack-Museum alljährlich in eine grüne Idylle. (Bild: Ilona Schäfer)

Ludwigshafen blüht auf im Hack-Museumsgarten

Urban-Gardening-Projekt startet in seine sechste Saison

Im Hack-Museumsgarten kann wieder gesät und gepflanzt werden. Der Gemeinschaftsgarten des Wilhelm-Hack-Museums eröffnet am 7. April seine neue Saison. Seit 2012 verwandelt das Urban-Gardening-Projekt den Hans-Klüber-Platz in der Innenstadt von Ludwigshafen in eine grüne Idylle. Mitarbeiter von TWL hatten bereits im Herbst kräftig angepackt, damit der Garten bald wieder in voller Blüte steht.

Ein Ort zum Feiern: Im Hack-Museumsgarten treffen sich Menschen mit unterschiedlichem kulturellen Hintergrund. (Bild: Ilona Schäfer)

Nur einen Sommer lang sollte der Hack-Museumsgarten ursprünglich blühen. Doch was 2012 als einjähriges Kunstprojekt begann, wächst und gedeiht noch immer. Seither verwandeln aromatische Kräuter, bunte Staudenpflanzen, Beeren-Hochstämmchen und Gemüse in Hochbeeten, Kisten, Kübeln, ja sogar in ausgedienten Jeans die frühere Betonwüste des Hans-Klüber-Platzes alljährlich in eine grüne Idylle – zur Freude vieler Ludwigshafener und zur Begeisterung der Garteninitiatorin Theresia Kiefer: „Wir haben den Gemeinschaftsgarten anfangs als soziale Plastik im Sinne von Joseph Beuys konzipiert. Das Projekt wurde von den Ludwigshafenen dann so gut angenommen, dass wir einfach weitergemacht haben“, sagt die Kuratorin des Wilhelm-Hack-Museums, die das Urban-Gardening-Projekt leitet und koordiniert.

Der Hack-Museumsgarten : eine Idylle für alle

Nun geht das Erfolgsprojekt in die nächste Runde. Am Freitag, 7. April, um 17 Uhr, startet der Hack-Museumsgarten in seine sechste Saison, lautstark unterstützt von einer koreanischen Trommelgruppe. Der internationale Beitrag ist durchaus programmatisch, denn der Gemeinschaftsgarten lebt vom Engagement von Menschen rund um den Globus.

Rund 200 aktive Gärtner beteiligen sich an dem Urban-Gardening-Projekt des Museums; angefangen von Einzelpersonen über Familien, Nachbarschaftsinitiativen, Schulklassen, Kirchen und Vereinen bis hin zu Organisationen wie der Caritas. „Das Besondere des Hack-Museumsgarten ist seine Vielfalt“, findet Theresia Kiefer. „Hier treffen sich Menschen mit unterschiedlichem kulturellem Hintergrund, lernen sich kennen, tauschen sich aus und gestalten ihr Umfeld gemeinsam.“

Und so wachsen im Garten nicht nur die Pflanzen, sondern auch Freundschaften und viele kulturelle Angebote. Neben Veranstaltungen des Wilhelm-Hack-Museums, wie dem Internationalen Museumstag am 21. Mai, gibt es hier bis in den Herbst hinein Konzerte, Workshops und Kunstprojekte, die von Privatpersonen und Initiativen organisiert werden. Spanisch lernen, Schablonengraffiti sprayen oder aus Kräutern und Nüssen leckere Snacks zubereiten – im Hack-Museumsgarten gehen die unterschiedlichsten Gemeinschaftsaktionen über die Bühne.

2015 hat sich in einem Gartenhaus auch ein Fair-Teiler etabliert, eine Sammelstelle für übrig gebliebene Lebensmittel, die von einem Food-Sharing-Dienst beliefert wird. Alles, was hier in den Regalen steht, kann kostenlos mitgenommen werden. „Es ist beeindruckend, wie viele tolle Aktionen hier entstehen“, sagt Theresia Kiefer. Kein Wunder also, dass der Garten Jahr für Jahr mehrere Tausend Besucher anzieht.

Kreative Spielwiese: Selbst alte Jeans dienen als Pflanzgefäß. (Bild: Ilona Schäfer)

Hack-Museumsgarten schlägt Brücken

Für das Wilhelm-Hack-Museum wirkt der Gemeinschaftsgarten wie eine Brücke in die Stadt. „Wir treffen uns das ganze Jahr über jede Woche mit

den Gärtnern, im Winter sind wir alle im Museum und tauschen uns aus. So bekommen wir Kontakt zu Menschen, die sonst nicht ins Museum gehen“, freut sich die Kuratorin. Viele der Gärtner kennen inzwischen alle Ausstellungen, die das Wilhelm-Hack-Museum seit 2012 organisiert hat. In den Kunstwerken des Hauses ist das Gartenthema durchaus präsent, etwa in mittelalterlichen Paradiesgarten-Darstellungen oder in Gemälden des Expressionisten Emil Nolde.

Gemalt werden kann auch im Museumsgarten; zum Beispiel am 10. Juni beim Workshop „Wie viele Farben hat der Löwenzahn“ mit der Künstlerin Maike Kreichgauer. Wer sich lieber pflanzend und pflegend am Urban-Gardening-Projekt beteiligen möchte, meldet sich einfach im Museum und bekommt einen freien Platz zum Gärtnern zugeteilt.

TWL-Mitarbeiter packen im Garten mit an

Auch das Engagement von TWL-Mitarbeitern hat dazu beigetragen, dass hierfür genügend Beete und Pflanzkisten bereitstehen. Beschäftigte des Ludwigshafener Energieversorgers hatten am Freiwilligentag im vergangenen Herbst mit anderen Ehrenamtlichen neue Hochbeete für den Hack-Museumsgarten gebaut, alte repariert und nährstoffreichen Kompost gemischt – wichtige Voraussetzungen für ein blühendes neues Gartenjahr auf dem Hans-Klüber-Platz.

Zur Eröffnung der neuen Gartensaison erscheint das Buch „hack-museumsgARTen – Ein Garten für alle! Museum trifft Urban Gardening“ beim Verlag orange-press (ISBN 978-3-936086-82-9). Es ist zum Preis von 18 Euro im Museum erhältlich.

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