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Zu Besuch in der belgischen Diamantenstadt

Das Museum aan de Strom (MAS) im purpurfarbenen Sonnenuntergang in Antwerpen. (istockphoto.com/Bogdan Lazar)

Zu Besuch in der belgischen Diamantenstadt

Ludwigshafens vielseitige Partnerstadt Antwerpen

Die Städtepartnerschaft zwischen Antwerpen und Ludwigshafen entwickelte sich aus Vereinskontakten und durch die BASF, die in Belgien ihre größte Auslandsniederlassung unterhält. 1998 wurde die Freundschaft mit der Partnerstadt Antwerpen offiziell besiegelt. Die größte Stadt Flanderns ist aber nicht nur als Partnerstadt einen Besuch wert: Das größte Diamantenzentrum der Welt ist geprägt von Mode, Kultur, Architektur und Gastronomie.

Schon im 16. Jahrhundert brachten Händler ihre Edelsteine und Metalle über die Schelde nach Europa und bescherten der Hafen- und Handelsstadt Antwerpen eine wirtschaftliche und kulturelle Blütezeit. Betrachtet man die Dichte der Juweliere und Diamantenhändler wird deutlich, dass das goldene Zeitalter der wichtigsten Diamantenstadt der Welt noch immer andauert: 85 Prozent aller Rohdiamanten und 50 Prozent aller geschliffenen Diamanten werden in Antwerpen verhandelt. Und die Diamand Square Mile beherbergt mehr Diamanten als der Rest der Welt zusammen. Im Museum für Diamanten, Schmuck und Silber DIVA können Besucher in die Welt der funkelnden Edelsteine und glänzenden Metalle eintauchen.

Das Modemuseum MoMu zeigt mit seiner Sammlung zeitgenössischer belgischer Mode und historischen Exponate, wie Mode damals und heute funktioniert. So spielte vom 17. bis 19. Jahrhundert die Herstellung und der Handel von Spitze eine wichtige Rolle. Heute schlägt das Modeherz Antwerpens jedoch in der Umgebung der Nationalestraat, wo Dries Van Noten, A. F. Vandevorst und viele andere Haute-Couture-Labels vertreten sind. Junge Labels, Streetwear und originelle Foodbars befinden sich ganz in der Nähe in der Kammenstraat.

Im historischen Zentrum Antwerpens kann man locker einen ganzen Tag verbummeln: In den verschlungenen Gassen gibt es eine schier unendliche Zahl von Antiquitäten-, Vintage- und Trödelläden, Einrichtungsgeschäften, Galerien, Antiquariaten und Juwelieren. Die Geschäfte in der Kloosterstraat sind sogar sonntags geöffnet. Das Einkaufsviertel Wilde Zee wird von fünf verkehrsfreien Straßen gebildet, in denen Modeliebhaber nach Herzenslust einkaufen können.

Kultur in Antwerpen

Das MAS, das Museum aan de Strom, steht im ältesten Hafenviertel Antwerpens. Hier befinden sich rund 500.000 wechselnde Exponate – von Kunst über Gebrauchsgegenstände bis hin zu Geschichten aus aller Herren Länder. Im Erdgeschoss angefangen gilt es, zehn Etagen zu erkunden, die am Panorama-Boulevard in 60 Metern Höhe über dem Meeresspiegel enden. Ein Guide zur besseren Orientierung lohnt sich – denn das Museum ist „größer“ als das Gebäude. Danach wartet das angesagte Viertel Eilandje darauf, entdeckt zu werden.

Das Museum für Zeitgenössische Kunst befindet sich im künstlerisch dynamischen Viertel Het Zuid und beherbergt bildende Kunst, Film und Bildkultur ab 1970. In dem ehemaligen Getreidesilo mit einer Ausstellungsfläche von stolzen 4.000 Quadratmetern finden sich etwa Werke von Panamarenko, Luc Tuymans, Dan Flavin und Jimmie Durham.

Antwerpen für Gourmets

Auf dem exotischen Markt am Oudevaartsplaats kann man jeden Samstag eine kulinarische Reise rund um die Welt unternehmen. Von 8 bis 16 Uhr gibt es hier einladende Stände, exotisches Obst, Gemüse, Fleischwaren und Käse aus vielen verschiedenen Nationen. Urige Kneipen und Restaurants finden sich am Grote Markt, dem wohl berühmtesten Platz Antwerpens, Brasserien und Terrassen nur fünf Gehminuten entfernt auf den Groenplaats. Im Oktober sind dann die Meister des Geschmacks am Werk: Bei den Smaakmeesters bieten mehr als 65 Gastronomen köstliche Häppchen und Drinks an.

Die architektonischen Highlights der Stadt lassen sich am besten mit dem Fahrrad erkunden. Ein Architektur-Radweg-Stadtplan führt zu den schönsten Bauwerken aller Stile – von Gotik bis Renaissance und Moderne. Die Route ist 30 Kilometer lang, eine verkürzte Route nur 16 Kilometer. Aber auch Fußgänger können die vielseitige Architektur bei einem Stadtbummel genießen: Einfach zwischendurch nach oben schauen!