TWL investiert in weiterhin zuverlässige Versorgung
20 bis 40 Jahre – so lange fördert ein Brunnen zuverlässig Wasser, bis er ertüchtigt oder bis neu gebohrt werden muss. In den Gewinnungsgebieten von TWL sichern 25 Brunnen die Versorgung. Nun ergänzt TWL auf der Parkinsel die Brunnengalerie und erkundete auf einem rund 100 Quadratmeter großen Areal den optimalen Standort.
Es klingt dumpf, wenn der Kran das Kernrohr tief in der Erde versenkt. Mit jedem Schlag rammt sich das circa 1,5 Meter lange Rohr tiefer in den Boden. Zentimeter für Zentimeter, Meter für Meter durchdringt es die vielen verschiedenen Schichten aus Sand, Ton und Schluff, die sich über Millionen Jahre hinweg abgelagert haben, bis in eine Tiefe von letztendlich 300 Metern. Nach jedem Meter wird der Bohrkern wieder emporgezogen. Fest in einem Plastikbehälter verschlossen, wird die Probe zunächst gelagert. Ein Mitarbeiter der Bohrfirma beschriftet die Hülse, damit genau nachvollzogen werden kann, aus welcher Tiefe die Probe stammt. Pro Tag kommt das Team etwa zehn Meter voran und entnimmt entsprechend zehn Proben. Nach drei Wochen soll die Erkundung abgeschlossen sein. Im Anschluss analysieren Experten jede einzelne Probe, um gemeinsam mit TWL die genaue Lage der wasserführenden Schichten zu bestimmen.
TWL plant neuen Brunnen für 2024
Aufgabe und Ziel von TWL ist es, auch in Anbetracht des Klimawandels, die Brunnenleistung auf einem so hohen Niveau zu halten, dass die Wasserversorgung in Ludwigshafen dauerhaft gesichert ist. „Wir überprüfen unsere Brunnen regelmäßig, denn die Brunnen altern, ihre Förderleistung sinkt nach und nach. Manche können wir wieder regenerieren, andere nicht“, erläutert Rainer Barchet, Leiter der TWL-Wasserwerke. In seinen 25 Jahren Unternehmenszugehörigkeit hat er bereits 14 Brunnenbauten mitbetreut. In jeden neuen Brunnen investiert TWL rund 1.000.000 Euro.
100.000 Liter Wasser pro Stunde
Nach Abschluss der Vorarbeiten erfolgte die Ausschreibung für den Bau des eigentlichen Brunnens, eine Aufgabe, die nur Spezialisten ausführen können. Rainer Barchet rechnet mit einem Baustart Anfang 2024. Der Brunnen P 41 wird dann Wasser aus einer Tiefe zwischen 150 und 300 Metern unter Gelände fördern. Am oberen Abschluss des Brunnens befindet sich ein wasserdichter Stahlkessel mit drei Metern Durchmesser. Hier sind die Anschlussleitungen untergebracht. Somit kann der Brunnen auch bei einer Überflutung des Stadtparks weiterbetrieben werden. Die elektrischen Bauteile der Brunnensteuerung befinden sich in einem oft als Vogelhaus bezeichneten Kasten über dem Brunnen, der oberhalb der Hochwasserlinie von 1882 liegt. Die Wassermenge, die der Brunnen ab Herbst 2024 fördern soll, ist beachtlich: 100 Kubikmeter beziehungsweise 100.000 Liter pro Stunde, das entspricht 500 gefüllten Badewannen jede Stunde. Der Leiter der TWL-Wasserwerke sagt: „Die stündliche Fördermenge versorgt zwei Personen ein ganzes Jahr.“
