Hintergrund

Leitungswasser – das Lebenselixier aus der Tiefe

Leitungswasser hat in Ludwigshafen höchste Qualität. Dafür sorgt TWL in seinen Wasserwerken. (Bild: Publik)

Leitungswasser – das Lebenselixier aus der Tiefe

Leitungswasser: TWL gewährleistet höchste Qualität

Leitungswasser ist Klimaschutz, denn es spart Plastikmüll und CO₂. Daran erinnerte auch der Weltwassertag am 22. März. Auch in Ludwigshafen steht jederzeit Trinkwasser höchster Qualität zur Verfügung. Dafür sorgt der Energie- und Wasserdienstleister TWL. Er bereitet es mit größter Sorgfalt auf.

Das Ludwigshafener Leitungswasser stammt aus dem Oberrheingraben. Denn dieses Tiefland zwischen Basel und Frankfurt gehört zu den größten Grundwasserspeichern Mitteleuropas. Dort lagern etwa 45 Milliarden Kubikmeter Grundwasser. Der Oberrheingraben entstand vor etwa 50 Millionen Jahren durch Absinken der Erdkruste. Dabei schoben sich die seitlichen Ränder nach oben: Im Westen entstanden die Vogesen und der Pfälzer Wald, im Osten der Schwarzwald und der Odenwald.

Das Trinkwasser in Ludwigshafen stammt aus dem Oberrheingraben. (Bild: Publik)

Der Ludwigshafener Energie- und Wasserversorger TWL bereitet Wasser aus dem Oberrheingraben zu Trinkwasser auf. Zunächst fördert er das Rohwasser mit insgesamt 26 Brunnen aus tiefen Gesteinsschichten zutage. Diese Brunnen liegen auf der Parkinsel und im Landschaftsschutzgebiet Maudacher Bruch. Auf der Parkinsel befindet sich der tiefste Trinkwasserbrunnen von TWL. Dieser reicht 420 Meter in den Untergrund.

Vom Rohwasser zum Leitungswasser

Das Rohr eines Trinkwasserbrunnens ist auf der Höhe der wasserführenden Gesteinsschichten mit Schlitzen versehen. Über diese Öffnungen fließt das Grundwasser in den Brunnenschacht und steigt nach oben. Ein Tiefbrunnen kann bis zu 200.000 Liter Wasser pro Stunde fördern. Je nach Lage des Brunnens wird es ins Wasserwerk Parkinsel oder ins Wasserwerk Maudach/ Oggersheim gepumpt.

Dort verwandeln verschiedene Aufbereitungsschritte das Rohwasser in Leitungswasser. Zunächst geht es darum, dass Wasser mit Sauerstoff zu belüften, um die natürlichen Inhaltsstoffe Eisen, Mangan und Ammonium zu entfernen. Denn diese Partikel würden das Trinkwasser verfärben und den Geschmack beeinträchtigen. Beim Belüften verbinden sie sich mit dem Sauerstoff zu größeren Flocken und können herausgefiltert werden.

Leitungswasser ist jederzeit verfügbar

Rund 60 Tonnen Quarzkies pro Filter halten die Eisen- und Manganoxidflocken zurück. In jedem Wasserwerk gibt es sechs Filter dieser Art. Pro Jahr fallen so 19.800 Kilo Eisenoxid und 1.380 Kilo Manganoxid an. Diese Stoffe werden durch Spülungen entfernt und entsorgt.

In Ludwigshafen gibt es zwei verschiedene Wasserhärten. (Bild: Publik)

Anschließend speichert TWL das Trinkwasser in sieben unterirdischen Betonbehältern mit insgesamt rund 31 Millionen Litern Fassungsvermögen. Diese Durchlaufspeicher gleichen Schwankungen bei der täglichen Wasserabgabe aus. Rund 50 Prozent des gespeicherten Wassers stehen jederzeit als Sicherheit zur Verfügung.

Leitungswasser: Mit Pumpen ins Netz

Vier Pumpen pro Wasserwerk befördern das Leitungswasser ins Versorgungsnetz. Die stärkste hat die „Power“ eines Porsche Cayenne. Ihre 250 Kilowatt elektrische Leistung entsprechen 340 PS. Sie könnte in einer Sekunde zwei Badewannen mit Wasser füllen.

Über das 520 Kilometer lange Rohrleitungsnetz gelangt das Trinkwasser zu den Kunden und steht dort im Handumdrehen zur Verfügung. In Ludwigshafen gibt es rund 28.000 Trinkwasseranschlüsse. TWL gibt pro Jahr rund 11,1 Millionen Kubikmeter Wasser an die Kunden in Ludwigshafen ab. Der Stapel handelsüblicher Wasserkästen, der damit befüllt werden könnte, würde fast bis zum Mond reichen.

Leitungswasser: Zwei Härten in Ludwigshafen

Das Leitungswasser in Ludwigshafen besitzt zwei verschiedene Härten. Die Stadtteile Süd, Mundenheim, Rheingönheim, Gartenstadt, Mitte, Nord/Hemshof und West (südöstlicher Teil) erhalten Trinkwasser vom Wasserwerk Parkinsel. Mit mehr als 14 Grad deutscher Härte (°dh) gilt es als „hart”. Das Wasser aus dem Wasserwerk Maudach/ Oggersheim liegt im Härtebereich „mittel” mit 8,4 bis 14 °dh. Es versorgt Ruchheim, Oggersheim, Friesenheim, Oppau, Edigheim, die Pfingstweide, Maudach und West. An den Übergängen der Versorgungsbezirke wechselt die Härte.