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Keschdezeit in der Pfalz

Bei Groß und Klein gleichermaßen beliebt: Das Sammeln und Zubereiten der Pfälzer Keschde. (istockphoto.com/Đorđe Banjanin)

Keschdezeit in der Pfalz

Die schönsten Sammelwege und Tipps für die Zubereitung der beliebten Keschde

Herbstzeit ist Keschdezeit in der Pfalz. Groß und Klein brechen zusammen auf, um im Pfälzerwald nach Kastanien zu suchen. Schließlich macht das Sammeln der „Keschde“ – wie die Pfälzer sie nennen – richtig viel Spaß. Und auch kulinarisch sind die kugeligen Früchte im Herbst nicht wegzudenken.

Pfalz und Keschde – das hat eine lange Tradition. Vor fast 2.000 Jahren pflanzten die Römer die ersten Kastanienbäume entlang des Haardtrands im Pfälzerwald. Heute erstreckt sich hier der über 60 Kilometer lange „Pfälzer Keschdeweg“ – von Hauenstein über Annweiler am Trifels bis nach Neustadt an der Weinstraße.

Unterwegs auf dem „Pfälzer Keschdeweg“

Dem „Pfälzer Keschdeweg“ zu folgen, ist nicht schwer: Besucher orientieren sich einfach am Schild mit dem Kastanien-Symbol. Wer nicht die gesamte Strecke wandern möchte, hat vier schöne Teilstrecken zur Auswahl. Alle sind zwischen 12 und 17 Kilometern lang. Wanderer werden mit einer großartigen Aussicht auf den Wald, alte Burgen und die Rheinebene belohnt.

Die erste Etappe startet am Schuhmuseum in Hauenstein. Spaziergänger führt sie vorbei an imposanten Felsformationen über Lug und Wernersberg nach Annweiler am Trifels. Von dort geht es weiter nach Albersweiler. Den Weg säumen die Burgruine Neukastel und der Slevogthof. Auf der dritten Etappe – auch Pfälzerwaldtour genannt – laufen Wanderer von Albersweiler entlang der Weinstraße über das Schloss Villa Ludwigshöhe bis nach Edenkoben. Der letzte Abschnitt führt am Hambacher Schloss vorbei bis nach Neustadt an der Weinstraße.

Zum Kastanien sammeln mit Kindern bietet sich besonders der „Keschde-Erlebnisweg“ an. Der Pfad erstreckt sich über sechs Kilometer zwischen Annweiler am Trifels und Leinsweiler und dauert rund zwei Stunden. An zwölf Stationen erfahren Kinder alles über die Keschde und lernen diese spielerisch kennen. Picknick-Plätze mit Aussicht laden zum Rasten ein.

Keschde genießen

Nach dem Sammeln ist vor dem Essen: Ob als geröstete Marone aus dem Ofen, Kastaniensuppe oder als Beilage zu Gans, Wild und Kotelett – in der Herbstküche hat sich die Keschde fest etabliert. Auch neue Kreationen wie Maronenpesto, Esskastanien-Eis oder Kastanienkonfitüre laden zum Nachmachen ein. Aus dem gemahlenen Mehl der Kastanie lassen sich zudem leicht herzhaftes Brot, leckere Nudeln und süße Kuchen herstellen.

Ein Tipp für alle, die gerne auswärts essen: Im Rahmen der „Pfälzer Kastanientage“ vom 1. Oktober bis 15. November finden in der Region kulinarische Genusstouren und Feste rund um die Marone statt. Viele Gastronomen bieten Kastanien-Gerichte zum Probieren an. Keschde-Liebhaber kommen dabei voll auf ihre Kosten.