Einblicke

Zukunftsprojekt zur Energieversorgung

Photovoltaik ist ein zentraler Baustein der Versorgung des Heinrich Pesch Hauses. (Foto: HPH)

Zukunftsprojekt zur Energieversorgung

Reallabor Heinrich-Pesch-Siedlung

Die Sonne scheint, die Photovoltaikanlage auf dem Dach wandelt das Licht in Energie um und erzeugt auf diese Weise Strom. Wunderbar! Wie die Stromversorgung auch bei trübem Wetter sichergestellt und bei Bedarf ein Austausch mit dem Verteilnetz in Ludwigshafen vorgenommen werden kann, wird derzeit von TWL im Heinrich Pesch Haus erprobt. Der Energieversorger ist dabei Teil des Gesamtforschungsvorhabens „DiMA­-Grids“.

DiMA-Grids ist ein vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz gefördertes Forschungsvorhaben. Ziel ist die Entwicklung, Erprobung und Implementierung von digitalen Geschäftsmodellen und Plattformen mit selbstbestimmten Anwendern für einen intelligenten Verteilnetzbetrieb. Neben TWL sind an diesem Vorhaben unter anderem das Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung und die Technische Hochschule Bingen beteiligt. „Wir sind stolz, Teil des Projekts zu sein und an Lösungen für die Energiewende mitzuarbeiten“, sagt Daniel Furiak, Leiter des Forschungsprojekts bei TWL.

Energie aus Sonne und Wasserstoff

Das Reallabor befindet sich im Westen der Stadt. Dort entsteht die Heinrich-Pesch-Siedlung. Geplant sind rund 800 Wohnungen für etwa 2.000 Menschen. TWL entwickelte das nachhaltige Energiekonzept, das eine grüne Energieversorgung mit Elektromobilität und hochmodernem Glaserfasernetz kombiniert. Während auf dem Gelände die Erschließungsarbeiten fertiggestellt sind und die ersten Bauarbeiten für das neue Begegnungshaus beginnen, ist das Heinrich Pesch Haus bereits Forschungsfeld für die Energieversorgung von morgen.

Rund 74 Solarmodule auf dem Flachdach des Hauses erzeugen seit Sommer 2022 Strom und versorgen damit einen Teil des Gebäudes. Doch das ist nicht alles: „Die Versorgung mit nachhaltiger Energie kombiniert die Technologien Photovoltaik, Elektrolyseur, Brennstoffzelle, Wasserstoff- und Batteriespeicher. Dies ermöglicht, dass der Solarstrom zuverlässig auch dann verfügbar ist, wenn die Sonne nicht scheint“, erläutert Daniel Furiak. Eine Batterie speichert den Solarstrom, sodass kurzfristige Bedarfe, beispielsweise am Abend und in der Nacht, gedeckt werden können. Ein Elektrolyseur nutzt während des Sommers einen Teil des erzeugten Stroms, um aus Wasser Wasserstoff zu produzieren. Dieser wird ebenfalls gespeichert. Im Winter wird der Wasserstoff zur Stromproduktion eingesetzt.

Beitrag zur Energiewende

Mit der zukunftsweisenden Speichertechnologie möchte TWL einen Beitrag zur Energiewende vor Ort leisten. Sie soll zukünftig nicht nur für das Begegnungshaus, sondern auch für das Verteilnetz in der Heinrich-Pesch-Siedlung intelligent genutzt werden.

Das Forschungsvorhaben endet im Dezember dieses Jahres. Daniel Furiak zieht ein positives Zwischenfazit: „Wir haben im Projekt wertvolle Erkenntnisse gesammelt. Wir konnten unsere Erfahrung mit Speichern und regenerativen Energien einbringen, vertiefen und aufzeigen, dass dezentrale Energiespeicher zur stärkeren Integration von erneuerbaren Energien beitragen und einen intelligenten Verteilnetzbetrieb ermöglichen können. Damit legen wir den Grundstein für weitere Anwendungsfälle, die mit steuerbaren dezentralen Energiespeichern, zusammen mit unseren Kunden, möglich sind.“