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Wintervögel richtig unterstützen

Wer bei den Aufräumarbeiten im heimischen Garten ein Auge zudrückt, unterstützt Wintervögel dabei, gut durch die kalte Jahreszeit zu kommen. (Bildquelle: Unsplash/Peter Lewis)

Wintervögel richtig unterstützen

Wer seinen Garten naturnah gestaltet, bietet Wintervögeln Schutz und natürliche Nahrungsquellen

Niedrige Temperaturen, ein geringes Nahrungsangebot und der stetig schwindende Lebensraum sind für Wintervögel eine echte Herausforderung. Naturnah gestaltete Gärten und das richtige Füttern helfen den Tieren, die Wintermonate zu überstehen.

Wenn die kalte Jahreszeit naht, zieht es viele heimische Vögel in den Süden. So fliegen Störche und Nachtigallen tausende Kilometer, um den perfekten Platz zum Überwintern zu finden. Wintervögel wie Amseln, Finken und Meisen hingegen bleiben auch in der kalten Jahreszeit in Deutschland. Doch die Wintermonate sind hart: Unsere gefiederten Nachbarn müssen sich frostigen Temperaturen und einem verringerten Nahrungsangebot stellen. Hinzu kommen menschengemachte Herausforderungen wie schwindende Lebensräume und der Einsatz von Pestiziden. Diese erschweren es den Tieren zusätzlich, ausreichend Futter zu finden.

Gärten vogelgerecht gestalten

Die gute Nachricht: Wir alle können Wintervögeln helfen, den Winter gut zu überstehen. Besonders nachhaltig ist die naturnahe Gestaltung des eigenen Gartens. Wer bei Aufräumarbeiten im Herbst nachsichtig ist, überlässt Wintervögeln natürliche Nahrungsquellen. Denn: In Gartenstauden, Totholz und anderen abgestorbenen Pfalzenteilen überwintern Insekten – für viele Vogelarten ein echter Leckerbissen. Auch Körnerfresser picken gerne an verblühten Blumen und Stauden, um an Samen zu kommen. Ein reichhaltiges Nahrungsangebot für Wintervögel bieten außerdem Laub- und Komposthaufen. Schutz finden sie in Bäumen, Büschen und Sträuchern.

Bei der Pflege des Gartens ist es wichtig, auf chemische Düngemittel und Pestizide zu verzichten. Stattdessen können Hobbygärtner auf natürliche Produkte wie Rindenmulch und Komposterde zurückgreifen – und so Insekten und Vögel schützen.

Wintervögel richtig füttern

Wer Wintervögel mit zusätzlichem Futter unterstützen möchte, sollte dabei die folgenden Tipps beachten:

  1. Tiergerechte Futterstellen einrichten: Es gibt viele Formen der Vogelfütterung. Vogelhäuser, Futtersilos, Meisenknödel – da fällt die Entscheidung nicht leicht. Futtersilos, die senkrecht montiert sind und eine Sitzstange haben, sind wesentlich hygienischer als Vogelhäuser, bei denen das Futter auf dem Holzboden liegt und durch Kot kontaminiert werden kann.
  2. Artgerechtes Futter geben: Verschiedene Vogelarten benötigen unterschiedliches Futter. Bei Weichfutterfressern wie Amseln, Drosseln und Rotkehlchen stehen frische Äpfel, Getreideflocken und Rosinen hoch im Kurs. Der Schnabel von Finken, Kernbeißern und Gimpeln ist für Körner und Samen geeignet. Kleiber und Specht ernähren sich zusätzlich von Fettfutter wie Mehlwürmern. Meisen lieben Sonnenblumenkerne und Erdnüsse, die sie zerkleinert gut annehmen. Brot, gesüßtes Trockenobst oder überlagerte Nüsse sind nichts für Wintervögel. Zucker und Pilzsporen schaden den Tieren und schwächen ihr Immunsystem.
  3. Futter aus biologischem Anbau: Fertigmischungen zur Vogelfütterung werden häufig im Rahmen der konventionellen Landwirtschaft angebaut. Diese bietet kaum Lebensraum für Wildvögel. Wer sich für Vogelfutter aus biologischem Anbau entscheidet, trägt zum Schutz vieler Vogelarten bei, die auf den ökologisch bewirtschafteten Feldern leben.
  4. Platzierung der Futterspender an übersichtlicher Stelle: Dort, wo sich Wintervögel täglich versammeln, nutzen Raubtiere ihre Chance auf Beute. Deshalb sollten Futterspender an einer übersichtlichen Stelle und in der Nähe von Versteckmöglichkeiten platziert sein.
  5. Wasser nicht vergessen: Wenn die Temperaturen fallen, frieren viele natürliche Wasserquellen ein. Eine Schüssel mit Wasser, in der Wintervögel baden und trinken können, hilft. Ein Stein in der Schale verzögert das Gefrieren. Tägliche Kontrolle und regelmäßiger Wasserwechsel sorgen für Hygiene.