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Wilhelm-Hack-Museum inszeniert Lichtoper

Der Berliner Künstler Michael Vorfeld macht als Auftakt zur Lichtoper Musik mit Glühlampen und Schaltern. (Bild: Ivan Petrovich)

Wilhelm-Hack-Museum inszeniert Lichtoper

Originelles Begleitprogramm der Orphismus-Ausstellung

Mit einer Lichtoper stimmt das Ludwigshafener Wilhelm-Hack-Museum das Publikum auf die Ausstellung „Stimme des Lichts – Delaunay, Apollinaire und der Orphismus“ ein. Das Projekt ermöglicht es Interessierten, am Begleitprogramm der im Dezember beginnenden Schau mitzuwirken. Zum Auftakt vermittelt eine Performance Eindrücke der besonderen Art: Der Berliner Musiker und Künstler Michael Vorfeld erzeugt Klänge mit Glühlampen und elektrischen Schaltelementen.

In der Lichtoper des Wilhelm-Hack-Museums kommen Glühlampen als Musikinstrumente groß raus. (Bild: Michael Vorfeld)

Die Lichtoper geht dem Orphismus auf den Grund und das Publikum kann mitmachen. Im Begleitprogramm der neuen Ausstellung soll sie möglichst viele Interessenten für das Phänomen Licht sensibilisieren. Denn das Licht spielt in der Kunstrichtung des Orphismus, die den Weg in die moderne abstrakte Kunst bereitete, eine besondere Rolle. Für den Dichter Guillaume Apollinaire, der den Orphismus-Begriff im Jahr 1912 prägte, galt es als die generative Kraft des Lebens überhaupt.

Konzipiert wurde die Lichtoper von der Berliner Kunstvermittlerin und Künstlerin Constanze Eckert und dem ebenfalls in Berlin lebenden Musiker und Künstler Michael Vorfeld. Gemeinsam mit dem Wilhelm-Hack-Museum entwickelten sie Workshops für Teilnehmer aller Altersgruppen, in denen Lichtobjekte gebaut und Licht-Klang-Inszenierungen komponiert werden können. „Die Ergebnisse der Workshops werden zu Gesamtkompositionen und -choreografien arrangiert und in zwei Akten aufgeführt“, sagt Theresia Kiefer, die zuständige Kuratorin des Wilhelm-Hack-Museums. „Damit erstreckt sich die Arbeit an der Lichtoper über mehrere Wochen.“ Wer an einem der Workshops teilnehmen möchte, kann sich bis spätestens Anfang Februar per Mail an hackmuseum@ludwigshafen.de oder telefonisch unter 0621-504 3045 und 0621-504 3411 im Museum melden.

Glühlampenmusik stimmt auf Lichtoper ein

Die Kuratorin Theresia Kiefer konzipierte die Lichtoper gemeinsam mit Künstlern. (Bild : Wilhelm-Hack-Museum)

Den Auftakt zur Lichtoper bildet die Glühlampenmusik, eine audio-visuelle Performance von Michael Vorfeld. Er erzeugt Musik mithilfe unterschiedlicher Glühlampen und elektrischer Schaltelemente. „Mit Schaltern, Dimmern, Relais, Flashern und anderen Lichtreglern kann ich den Stromfluss und das Lichtgeschehen variieren und mit Mikrofonen und Tonabnehmern hörbar machen“, erklärt der Licht- und Klangkünstler. Dabei werden die Veränderung der Lichtintensität, das Glimmen der Glühfäden und die rhythmische Vielfalt der flackernden und pulsierenden Lichter unmittelbar in eine reichhaltige elektroakustische Klangwelt übersetzt.

Aufgeführt wird diese Licht-Klang-Performance im Rahmen der Lichtoper bereits vor dem Start der Ausstellung. Am Samstag, 4. November, dem Datum des thailändischen Lichterfests Loi Krathong, präsentiert Michael Vorfeld seine Glühlampenmusik. Los geht es um 18 Uhr im Foyer des Wilhelm-Hack-Museums. Im Anschluss feiert das Museum gemeinsam mit der Gemeinde des buddhistischen Klosters Wat Thai Buddha Apa aus Mundenheim das Loi-Krathong-Fest vor der Miró-Wand im Außenbereich.

In den beiden darauffolgenden Akten der Lichtoper zeigt das Wilhelm-Hack-Museum dann die Arrangements aus den Workshops. Auch hier geben internationale Lichterfeste die Termine vor. Der zweite Akt ist am Mittwoch, 13. Dezember, um 18.30 Uhr, pünktlich zum jüdischen Chanukka und zum Luciafest aus Schweden zu sehen, der dritte Akt folgt am Freitag, 2. März 2018, um 19 Uhr, wenn das chinesische Lichterfest Yuanxiao stattfindet.

Experimente im Zeichen des Lichts

Die Malerin Sonia Delaunay prägte den Orphismus maßgeblich. Ihr Werk „Le Bal Bullier“ entstand 1913. (Bild: Merzbacher Kunststiftung Zürich)

Während sich die Lichtoper dem Ausstellungsthema auf künstlerische Weise nähert, können Kinder und Jugendliche in einem Lichtlabor ihren Forscherdrang ausleben. Das Museum hat eigens für die junge Zielgruppe Workshops konzipiert, die ab November in Schulen und Kindergärten angeboten und von Interessenten gebucht werden können. Anfragen nimmt das Museum per Mail an hackmuseum@ludwigshafen.de oder telefonisch unter 0621-504 3045 und 0621-504 3411 entgegen. „Im mobilen Lichtlabor erkunden junge Forscher, was Licht mit Farben, Energie, Sprache und Religion zu tun hat“, sagt die Kuratorin Theresia Kiefer. „Licht ist ein allgegenwärtiges aber schwer greifbares Phänomen, das auch in der Kunst eine wichtige Rolle spielt. Das wollen wir mit der Lichtoper und unserem Lichtlabor einem breiten Publikum vermitteln.“

Die Ausstellung „Stimme des Lichts – Delaunay, Apollinaire und der Orphismus“ ist vom 1. Dezember 2017 bis zum 2. April 2018 im Wilhelm-Hack-Museum zu sehen.